Autor Thema: Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)  (Gelesen 4582 mal)

stargazer

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Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)
« am: Samstag, 30. Januar 2010, 15:00 »
Es ist ja nicht so, dass \pageBreak bei der 2.12-er Version nicht funktioniert - aber es funktioniert etwas anders, als man will  ;D

Ich habe gerade ein 5-6 Seitenprojekt, bei dem ich den Seitenumbruch gezielt setzen möchte - nicht aus Layoutgründen, sondern zum stressfreien Umblättern.

Deswegen möchte ich den Seitenumbruch bei Takten mit Pausen platzieren.

Überlasse ich Lilypond 2.12 vollkommen das Layout (setze also keine break's und pageBreak's) so kommt die erste Seite schon ziemlich meinen Wünschen entgegen. Allerdings möchte ich 2 Takte vor diesem Seitenende einen Seitenumbruch platzieren.

Ein \pageBreak bricht die Seite wirklich an diesem Takt um - allerdings mischt Lilypond die erste Seite vollkommen neu auf und macht aus der ersten Seite, zwei Seiten. Vor dem Eingriff hat Lilypond auf der ersten Seite 23 Takte untergebracht; mit \pageBreak bekommt Lilypond die verbleibenden 21 Takte nicht mehr auf die erste Seite und teilt diese auf 2 Seiten auf.

(Mit entsprechend vielen \noPageBreak's kann man dies Lilypond wieder abgewöhnen, ist aber irgendwie "schräg").

Ich habe gerade mal die 2.13.11 aus dem Entwicklerzweig installiert - hier funktioniert \pageBreak wie erwartet  ;D ;D ;D

Viele Grüße
Dieter   

RobUr

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Re:Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)
« Antwort #1 am: Samstag, 30. Januar 2010, 15:38 »
Dabei gab es gerade diesen hilfreichen Thread

Ich kenne diese Eigenart von 2.12 allerdings auch zu gut ;) Bisher hatte ich Lily immer per \repeat unfold x { sy \noBreak } \break[pageBreak] zu seinem Glück gezwungen, aber dank 'line[page]-break-permission habe ich (leider viel zu spät) noch eine komfortable Option als Ersatz bis zur nächsten Stable entdecken dürfen! Ich will nicht über Lily meckern, aber bei diesen Aufteilungs-/Umbruchgeschichten hält sich Lily manchmal für zu schlau. Bloß gut, dass wir das besser können :D

Übrigens macht sich Umblättern in einer Generalpause gar nicht so gut … erklär’ das mal Lily *hehe*!

Grüße, Robert

comper

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Re:Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)
« Antwort #2 am: Samstag, 30. Januar 2010, 15:43 »
Weitere Vorschläge für 2.12:
Mit page-spacing-weight herumfummeln?
Oder wenn alle Stricke reissen: #(define page-breaking ly:minimal-breaking)

Gruss

stargazer

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Re:Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)
« Antwort #3 am: Samstag, 30. Januar 2010, 15:55 »
Übrigens macht sich Umblättern in einer Generalpause gar nicht so gut …

Stille - nur das Rauschen der Blätter  ;D

Nein in diesem Fall sind es keine Generalpausen; nur die Pausen einer Stimme. Für die anderen Stimmen mache ich eigene Varianten.

@comper
... wie gesagt/geschrieben, das Tricksen hat bald ein Ende - es wird einfach nur noch umgebrochen  ;D

Viele Grüße
Dieter 

RobUr

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Re:Das Ringen mit \pageBreak hat bald ein Ende :-)
« Antwort #4 am: Samstag, 30. Januar 2010, 17:00 »
Wir sind ja hier an einem Punkt, an dem A.I. eindeutig versagt. Musik und Musiknotation – und dazu schöne, intelligent notierte Musik – kann eben nicht allein Computeralghoritmen überlassen werden. Lily greift uns hierbei zwar mächtig unter die Arme (und wir alle tun ja auch etwas dafür, damit Lily noch kräftiger wird; vielleicht sollten wir ein Quentchen mehr in der englischen Liste posten), aber was wir Lily nicht beibringen, wird es niemals besser beherrschen können als wir. (Der erste autonome Laufroboter, dessen Gang annähernd natürlich aussieht, ist gerade erst letzten Herbst in Jena fertig geworden!)

Um einmal aus der NR zum Thema [optimal] page breaking/turning zu zitieren: „When a book has many scores and pages, the page breaking problem may be difficult to solve, requiring large processing time and memory.“ Weiter in optimal page breaking: „It attempts to find a page breaking that minimizes cramping and stretching, both horizontally and vertically. Unlike ly:page-turn-breaking, it has no concept of page turns.“ — Wir können Lily momentan also entweder unterstützen oder (je nach Situation vielleicht besser) unseren eigenen Kopf durchsetzen. Ich jedenfalls möchte nach wie vor – und glücklicherweise ist das auch ein Credo der Entwickler – unbedingt Makro-Zugriff auf Lilys Layout(entscheidungen) haben! Ich hatte ja zum Satzprogramm Score, das uneingeschränkten Zugriff auf das gesamte Layout gewährt, in diesem Thread schon einmal etwas geschrieben. Dorthin möchte ich nicht. Ich habe allergrößte Hochachtung und Respekt gegenüber den Entwicklern von (La)TeX und LilyPond und ihrer Passion für anspruchsvollen, kompromisslos schönen Schrift- und Notensatz!!! Ich bin ein großer Verfechter dieser „Beschreibungssprachen“, die sich so wohltuend von den de-facto-Standardprodukten abheben, und werbe dafür, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. Lily ist zwar noch nicht gänzlich auf dem LaTeX-Level angekommen – dafür ist es gar nicht weit entfernt und hat mener Meinung nach MusicTeX längst überholt. Helfen wir doch Lily, uns noch besser zu verstehen.

Beste Grüße, Robert