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Lilypond und MEI

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uli_1973:

--- Zitat von: Sterndeuter am Donnerstag, 16. März 2017, 16:01 ---Wieso ist die Lösung mit den Vorschlagsnoten schlecht? Da das Ziel meiner Arbeit die Übertragung in maschinenlesbaren Code und die Erstellung der modernen Notenschrift nur ein Nebenprodukt ist, kann man, denke ich, getrost auf einen kritischen Apparat einer Edition verzichten. Das wäre eine Arbeit alleine für sich schon, das würde den Rahmen auf jeden Fall sprengen. Um trotzdem alle Informationen unterzubringen, die wichtig sind, finde ich die Lösung annehmbar. Auch wenn sie nicht den Konventionen entspricht...

--- Ende Zitat ---

Das Problem daran ist nicht als solches, dass die Lösung nicht den Konventionen widerspricht, sondern dass sie einer ziemlich klar definierten Konvention zu folgen scheint. Jeder, der diese Noten lesen wird, wird sie als Vorschläge auffassen, auch wenn es im Text erläutert wird. Ich bin der Ansicht, dass abweichende Darstellungsformen unzweideutig sein und daher lieber ganz neue Formen verwenden sollten.

Die "üblichen" Formen, Alternativen darzustellen, wären z.B. Kleinstich oder gleich ein Ossia-Staff (was übrigens mit LilyPond mit überschaubarem Aufwand realisierbar sein sollte, also, dass eine kodierte Variante automatisch ein temporäres Staff erzeugt), Die "moderne" Variante, wäre das mit MEI=>Verovio im Browser anzuzeigen und per Mausklick zwischen verschiedenen Varianten zu wechseln - geht halt nicht in gedruckter Form.


--- Zitat von: harm6 am Donnerstag, 16. März 2017, 11:04 ---Im allgemeinen informiere Dich über version-control-Systeme wie git, im besonderen über LilyPonds Möglichkeiten mit tags und annotations zu arbeiten.

--- Ende Zitat ---

Tags: http://lilypond.org/doc/v2.18/Documentation/notation/different-editions-from-one-source

Annotations: http://lilypondblog.org/2015/01/introducing-scholarly/ und https://github.com/openlilylib/scholarly

Das Letztere ist ein leider noch recht unbekanntes Paket, mit dem man den kompletten editorischen Workflow innerhalb des Partitur-Kontexts erledigen kann, so kann aus den Anmerkungen LaTeX-Code erzeugt werden, aus dem eine professioneller kritischer Bericht gesetzt werden kann. Inzwischen können Anmerkungen aber auch Fußnoten (in der Partitur) erzeugen und besonderes Highlighting anstoßen (also z.B. Herausgeberergänzungen durch Kleinstich/Klammern/Stricheln hervorheben). Geplant ist darüber hinaus etwa die Möglichkeit, Notenbeispiele in die Anmerkung zu schreiben -> und daraus könnte man z.B. eine Ossia-Variante entwickeln wie ich sie oben angedeutet habe.

Sterndeuter:
Die von dir genannte "moderne Variante" der Browseranzeige ist auf jeden Fall sinnvoll und vielleicht baue ich so etwas auch in meine Arbeit ein.

Ich bin gerade nicht sicher, was der Unterschied zwischen Kleinstich und den von mir verwendeten Vorschlagsnoten ohne Bindebogen oder Querstrich durch den Notenhals ist, könntest du mir das bitte etwas genauer erklären?

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