Allgemein > Hilfe beim Einstieg in Lilypond
Deckblatt und algemeines zu Lilypond
swetom2011:
Hallo Lilypondler,
nach einer längeren Abstinenzphase, habe ich wieder angefangen Noten mit Frescobaldi (Version 2.19.0) / Lilypond (Version 2.18.2) zu schreiben.
Zurzeit versuche ich ein Konzept für mich auszuarbeiten die für unser Orchester (Sinfonieorchester) geeignet ist. Deshalb bin ich jetzt dabei ein Notenmässig einfaches Werk zu erstellen "Cantus in Memory of Benjamin Britten für Streichorchester und eine Glocke" von A Pärt. Wir haben zwar die Noten irgendwann gekauft, aber die Qualität ist nicht sehr gut.
Soweit ich gesehen und gelesen habe, gibt „das richtige“ Konzept nicht. Ich habe natürlich die Handbücher, das Forum (insbesondere https://liarchiv.joonet.de/index.php?topic=463.msg2593#msg2593) und unterschiedliche Werke in Mutopia angeschaut.
Für ein Sinfoniewerk brauche ich natürlich auch eine Partitur aber dazu komme ich noch aber zuerst die Stimmauszüge. Hierzu habe ich ein paar Fragen.
Manchmal brauch man auch für ein Stimmauszug ein Titelblatt (für die Partitur natürlich auch) und manchmal nicht. Im Anhang habe ich die Lilyponddateien für Violine 1 beigefügt zusammen mit alle Einzel Dateien und pdf-Output.
• a_header_v2.ily
• a_marks.ily
• Violine1_1.ily
• Violine1_2.ily
• Violine1.ly
• Violine1.pdf
• Violin1_w_cover.ly
• Violin1_w_cover.ps (pdf lässt sich daraus nicht generieren, siehe Fehlermeldung unten)
Warnung: »(gs -q -dNOSAFER -dDEVICEWIDTHPOINTS=595.28 -dDEVICEHEIGHTPOINTS=841.89 -dCompatibilityLevel=1.4 -dNOPAUSE -dBATCH -r1200 -sDEVICE=pdfwrite -sOutputFile=./Violin1_w_cover.pdf -c.setpdfwrite -fViolin1_w_cover.ps)« gescheitert (1)
Falls jemanden Zeit und Lust hast, wäre ich dankbar für Kommentare und Verbesserungen. Vielleich bin ich auf dem Holzweg mit mein Konzept.
Hier ein paar Verbesserungen wofür ich Hilfe brauche.
Header: Die Abstände in Violin1_w_cover.ly sind etwas zu eng
Takt 1: Tempo Viertelnote = 100 – 120 sollte eingefügt werden
Takt 7: „Solo“ sollte entfernt werden
Takt 65: Hier ist die Markierung > und – zu weit voneinander
Auf und Abstrich sollte nebeneinanderstehen (über die gleiche Note)
Allgemein: Es werden keine Midi-Dateien generiert
fugenkomponist:
--- Zitat von: swetom2011 am Donnerstag, 29. Dezember 2016, 11:20 ---Header: Die Abstände in Violin1_w_cover.ly sind etwas zu eng
--- Ende Zitat ---
Welche Abstände genau?
--- Zitat ---Takt 1: Tempo Viertelnote = 100 – 120 sollte eingefügt werden
--- Ende Zitat ---
--- Code: ---\tempo 4 = 100 - 120
--- Ende Code ---
Das paßt vermutlich am besten in die Definition von Marks in a_marks.ily, denn \Marks wird ja vermutlich in jeder Partitur/Stimmenauszug verwendet. Ich nenne eine solche Stimme immer global und pack da nicht nur \mark, sondern auch \tempo, \time, \key, \bar, \compressFullBarRests etc. rein, also alle Sachen, die in allen Stimmen (gleichzeitig) passieren sollen.
--- Zitat ---Takt 7: „Solo“ sollte entfernt werden
--- Ende Zitat ---
\partcombine ist hier (Violine1.ly, Z. 40) nicht das richtige Werkzeug, stattdessen sollte es einfach
--- Code: ---\new Staff << \ViIA \Marks >>
--- Ende Code ---
heißen.
--- Zitat ---Takt 65: Hier ist die Markierung > und – zu weit voneinander
--- Ende Zitat ---
Versteh nicht ganz, was du meinst.
--- Zitat --- Auf und Abstrich sollte nebeneinanderstehen (über die gleiche Note)
--- Ende Zitat ---
--- Code: ---^\markup { \musicglyph #"scripts.downbow" \musicglyph #"scripts.upbow" }
--- Ende Code ---
--- Zitat ---Allgemein: Es werden keine Midi-Dateien generiert
--- Ende Zitat ---
Das passiert auch nicht automatisch; standardmäßig gibts nur PDF-Output. Pack nen leeren \midi-Block in den \score-Block, dann kriegst du MIDI. Allerdings brauchst du dann noch einen \layout-Block, sonst gibts nur MIDI:
--- Code: ---\score {
[… Noten …]
\layout { }
\midi { }
}
--- Ende Code ---
Noch ein paar kleine Anmerkungen zu Violine1.ly:
• Im \paper-Block: #(define top-margin (* 10 mm)) ist unnötig kompliziert, schreib einfach top-margin = 10\mm, geht ja genauso wie z. B. mit left-margin auch.
• Fürs MIDI: "tubular bells" schreibt sich mit kleinem t.
• Im \score-Block: Mehrere Staffs in ne Voice zu packen ist Quatsch. Und üblicherweise würde man die beiden Violinstimmen in einer StaffGroup zusammenfassen (Klammer am Zeilenbeginn, durchgezogene Taktstriche). Den \bookpart brauchst du nur, falls du noch weitere \bookparts im selben PDF vorhast. Insgesamt also:
--- Code: ---\score {
\new StaffGroup \with {
\override Score.BarNumber #'padding = #2
\override Score.RehearsalMark #'padding = #2
midiInstrument = "tubular bells"
skipBars = ##t
} <<
\new Staff << \ViIA \Marks >>
\new Staff << \ViIB \Marks >>
>>
\layout { }
\midi { }
}
--- Ende Code ---
• Ich würde \layout-, \paper- und \header-Block in eine eigene Datei auslagern, weil die ja für alle Instrumente gleich sein sollen.
• Der \midi-Block am Ende hat keinen Effekt, weil er außerhalb von \score steht, du kannst ihn also weglassen.
Zu Violin1_w_cover.ly:
• Ich würd die ganzen \null-Markups durch einen \vspace #5 (andere Zahl für anderen Abstand) ersetzen.
• Auch hier könnte man Instrumenten-unabhängige Dinge (die ersten beiden \bookparts, \header, \layout etc.) auslagern.
Ich würde tatsächlich die Sache ein bisschen anders aufziehen, eben viel mehr auslagern. Ich setz mich gleich mal dran und bring dein Beispiel in eine entsprechende Struktur.
harm6:
--- Zitat von: swetom ---Takt 65: Hier ist die Markierung > und – zu weit voneinander
--- Ende Zitat ---
Ich denke Du meinst tenuto/accent.
Der Akzent steht bei Dir gänzlich über dem Notensystem, das Tenuto direkt über der Note.
Eigentlich sollte beides unter der Note stehen. Das unschöne Verhalten ist ein Artefakt vom hier fälschlich eingesetzten \partcombine (sagte fugenkomponist ja schon). Sobald Du \partcombine raus nimmst regelt sich das von alleine wie es soll.
Nichtsdestotrotz ist diese Verhalten ja auch hier zu beobachten:
--- Code: ---{
\voiceOne
c'1--->
}
--- Ende Code ---
Ursache ist, daß das "tenuto" das quantize-position-property per default auf #t setzt, "accent" es aber ungesetzt beläßt.
-> scripts.scm
Der Grund ist wohl, daß das Tenuto zwischen die Linien passt, dder Akzent aber nicht.
Wenn man beide Artikulationen gleichzeitig verwendet so sollte man entwder beide über das System oder beide direkt über die Note setzen:
--- Code: ---\score {
{
\voiceOne
c'1--->_"default"
\once \override Script.quantize-position = ##f
c'1--->_"beide überm Sytem"
\once \override Script.quantize-position = ##t
c'1--->_"beide über der Note"
}
%% only for better viewing:
\layout {
line-width = 14\cm
indent = 0\cm
ragged-right = ##f
}
}
--- Ende Code ---
Ansonsten hat fugenkomponist schon alles gesagt ;)
Gruß,
Harm
swetom2011:
Toll, sicher eine Menge gute Ideen, schau ich mich heute Abend etwas genauer an.
Mit „Die Abstände sind etwas zu eng“ meinte ich die Abstände zwischen „title“, „subtitle“ und „subsubtitle“.
Gruß
Tommy
fugenkomponist:
Im Anhang das Ergebnis. Ich hab mal probiert, möglichst wenig an deiner Struktur zu ändern; hab aber bei der Gelegenheit mal u. a. den ganzen mutopia- und Copyright-Kram rausgeschmissen; Pärt lebt ja noch ;)
Das Titelblatt verwendet nicht die \header-Informationen, ich dachte mir, es ist weniger Aufwand, an dieser einen Stelle einfach den Text von Hand hinzuschreiben.
Die Abstände kannst du in cover.ily leicht anpassen, jetzt, wo die nicht mehr mit \null, sondern mit \vspace erzeugt werden ;)
Meine eigenen Projekte haben eine etwas andere Struktur:
• Eigene Befehle, die ich in verschiedenen Projekten verwenden kann, wie bei dir \rit, \atempo, \dubow (mein Befehl für Abstrich-Aufstrich) sind in eigenen Dateien an zentraler Stelle, diese werden je nach Bedarf des Projekts von global.ily eingebunden.
• global.ily enthält \header, \layout und evtl. \midi
• Für jeden Satz gibt es eine Datei mit der Satznummer als Namen, z.B. III.ily. Diese bindet global.ily ein und enthält Definitionen für IIIglobal, IIIVlI, IIIVlII, IIIVa, IIIVc etc. Ich trenne hier nicht nach Instrumenten, damit ich nicht so viel zwischen Dateien hin und her wechseln muß. Ich habe auch keine Kommentare mit Taktzahlen, sondern verlasse mich für das Zurechtfinden in diesen doch dann sehr großen Dateien vollständig auf LilyPonds point-and-click in Frescobaldi (Klick auf Note → Cursor springt an gleiche Stelle im Code; Strg+J → Notenansicht springt dahin, wo der Cursor im Code gerade ist).
• Dann habe ich für jeden Satz eine eigene Partitur-Datei (z. B. PartiturIII.ly), die III.ily einbindet und einen \score-Block enthält. Evtl. noch MidiIII.ily für einen \score mit \midi-Block. In III.ily steht am Anfang der Kommentar
--- Code: ---% -*- master: PartiturIII.ly
--- Ende Code ---
wodurch Frescobaldi diese Datei kompiliert, wenn ich III.ily offen hab und Strg+M drücke (sehr praktisch, ich spar mir so Dateiwechsel).
• Und dann noch die Dateien Partitur.ly (bindet einfach alle Partituren der einzelnen Sätze ein) und Stimmen.ly. Letztere bindet I.ily, II.ily, … ein und enthält einen \book-Block für jedes Instrument, der gleich alle Sätze enthält. Es werden also aus dieser Datei je ein PDF pro Instrument erzeugt. Die Stimmen könnte ich natürlich auch nochmal nach Sätzen oder Instrumenten aufteilen, das lohnt sich für mich aber nicht, weil ich meistens in der Partitur arbeite und in den Einzelstimmen nur noch Kleinigkeiten, die kein häufiges Kompilieren erfordern.
Vielleicht ist da ja die eine oder andere Anregung für dich dabei ;) Für Versionen mit und ohne Cover müßte man das natürlich anpassen, aber das sollte auch möglich sein, denk ich.
Edit: Hab in Violine1_1.ily und Violine1_2.ily stark gekürzt wg. potenziellen Urheberrechtsproblemen, danke an harm für den Hinweis.
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