hallo,
auch ich verwende immer \relative. Es geht viel schneller, und große Sprünge kommen doch eigentlich selten vor!
Ich verstehe aber dein Problem. Noten sehen bei einem einzigen vergessenem ' oder , sofort seitenweise grauenvoll aus, und besonders, wenn man kurz danach nochmal das gleiche Zeichen vergisst. Ein Fehler versaut halt nicht eine Note, sondern unter Umständen Hunderte; das kann am Anfang schon irritieren.
Nach der Noteneingabe ist also immer der nächste Schritt das Korrekturlesen. Der Vorteil von \relative ist, dass die Stellen direkt ins Auge fallen. Nachteil aber, dass die, die dieses Korrekturlesen nicht am Bildschirm, sondern lieber mit ausgedruckten Noten auf dem Sofa machen wollen, seitenweise Fehldrucke produzieren. Es lohnt sich hier, immer nur die nächste Seite auszudrucken, erstmal ein kleineres Format zu wählen (Druckertreiber), Rückseiten zu verwenden usw. Aber "aufspringen, eine kleine Änderung machen, neu ausdrucken, wieder hinsetzen" ist hier leider der typische Zyklus, anders als bei \absolute kann man halt nur schwer alle Fehler im Ausdruck markieren und dann zusammen reparieren. Das ist eine echte Lücke im Prozess, für die es hier aber keine wirkliche Lösung gibt.
Und du hast grundsätzlich ja das gleiche Problem bei einem rhythmischen Fehler, und zwar in jedem existierenden Notensatzprogramm: Einmal kommt zwischen Sechzehnteln eine Halbe vor, und du vergisst, anschließend wieder auf Sechzehntel zurückzuschalten: Dann musst du genauso neu ausdrucken; Korrekturlesenwollen nach dieser Stelle wäre reine Glückssache.
Fazit: Lernen, am Bildschirm korrekturzulesen, oder einfach nie Fehler machen.. : - )
Ein Editor wie Frescobaldi zeigt dir übrigens Quelltext und kompilierten Text direkt nebeneinander, mit der Möglichkeit, in beide Richtungen per Klick zu markieren.
\absolute ist nach meiner Auffassung vor allem dazu gedacht, softwaregenerierte Musik zu schreiben.
Gruß,
-ingmar