Notationsspezifisch > Noten für Gitarre
hammer-on in TAB und chords
michat:
Hi, mit lilypond (über frescobali in Debian/Linux) bin ich *nicht* vertraut (erstes posting hier im forum). Das ausgangsfile habe ich mit tuxguitar erstellt, eigentlich recht zufriedenstellend. Aber ich wollte eben sehen welche möglichkeiten frescobaldi (ein lilypond frontend) bietet.
Beim import des in tuxguitar als *.ly exportierten files gab es probleme, die ein rendern der partitur verunmöglichten. Mit convert-ly konnte der versionsunterschied behoben werden (es blieben zwei warnungen, die das rendern nicht beieinträchtigten).
(A) Leider führte dies jedoch dazu, dass der schöne bogen, mit dem in tuxguitar ein hammer-on recht einfach *im TAB* dargestellt werden kann verloren ging. Ich befürchte so einfach wie das in tuxguitar ging geht das weder in frescobaldi, und schon gar nicht im texteditor.
(B) Im grunde wäre es schön, man könnte dies auch in der chord darstellung andeuten. Allerdings gibt/gäbe es im konkreten fall dort die zusätzliche anforderung, dass der nach dem hammer-on unnutze finger auf eine andere saite bewegt werden müßte was eigentlich schön durch einen leeren kreis dargestellt werden könnte (statt mit einem ausgefüllten kreis der sonst die fingerlage andeutet).
Die betreffende (?) zeile sieht so aus:
--- Zitat --- \repeat volta 2 {
<g,\6>8-\tag #'chords ^\markup \fret-diagram #"1-x;2-4;3-4;4-5;5-x;6-3;" <g\4>8 <b\3>8 <c'\3>8 <dis'\2>8 <g\4>8 <c'\3>8 <dis'\2>8
}
--- Ende Zitat ---
Der mittelfinger greift hier das b (wobei ich irritiert bin , dass lilypond das hier amerikanisch "b" und nicht europäisch "h" benennt, bei den erhöhten noten jedoch das europäische "is" anhängt statt des amerikanischen "#" oder "sharp"), der kleine finger hämmert das c', und der mittelfinger wird dadurch erst frei das dis' eine saite entfernt zu greifen.
Im grunde ist dies natürlich *kein* akkord. Aber es macht es halt bei diesem präludium recht übersichtlich jeden takt als einen gebrochen zu spielenden akkord aufzufassen und dementsprechend darzustellen.
Ich hab's jetzt erstmal mit dem kuli reingefrickelt, aber das ist natürlich nicht der sinn des satzes mit lilypond.
;-) kann mir möglichst unaufwendig geholfen werden?
Danke vorab.
fugenkomponist:
Hallo michat,
willkommen im Forum. Ich bin kein Gitarrist und kenn mich deshalb auch leider in der Richtung nicht so aus, was LilyPond angeht (und ich hab z. B. überhaupt keine Ahnung, was ein „hammer-on“ ist und wie der dargestellt wird). Ein paar allgemeine Hinweise habe ich aber schonmal:
• Bitte gib immer deine verwendete LilyPond-Version an. Da, wie du ja schon gemerkt hast, die Versionen sich teilweise deutlich unterscheiden und sich gerade bei der letzten Version (2.18) noch einiges gegenüber dem Vorgänger (2.16) getan hat, ist diese Angabe oft nötig, um dir helfen zu können ;)
• LilyPond ist ein Projekt, was ursprünglich aus den Niederlanden stammt. Und daher kommt auch die standardmäßige Benennung der Noten: tatsächlich wird das deutsche h auch in Skandinavien so genannt, aber eben nicht in ganz Europa. Mit dem \language-Befehl kann man auch Notennamen in anderen Sprachen verwenden (und Frescobaldi kann ein Stück auch „übersetzen“, und zwar übers Menü Tools→Tonhöhen→Sprache für Tonhöhenbezeichnungen). Ein deutsches b heißt auf englisch bflat oder bf, auf niederländisch bes etc. (Edit: d# als dis würde die Syntax unnötig verkomplizieren, weil das Zeichen # schon eine andere Bedeutung besitzt. Und d♯ und d♭ sowie d♮ sind halt nicht so einfach einzugeben ;) )
• LilyPond kann ungefähr alles, teilweise zwar mit größerem Aufwand, aber zum Kugelschreiber sollte man eigentlich nie greifen müssen. Hier im Forum findet man Hilfe bei den merkwürdigsten Problemen („Ich brauche nen Kochtopf als Notenschlüssel, wie kann ich den aus einer PostScript-Datei einbinden?“). Manchmal hilft es aber, die „Kugelschreiber-Version“ oder eine sonstige Vorlage einzuscannen und an den Beitrag anzuhängen, um das Problem zu illustrieren ;)
Viele Grüße,
Malte
Edit: mir kommt dieser Takt sehr bekannt vor, ist Bach (1. Präludium aus dem WTK I?), oder? Dann sollte es aber es statt dis heißen. Und schau nochmal, ob der drittletzte Ton nicht ein h statt einem g sein muss, hab das irgendwie so in Erinnerung ;)
michat:
--- Zitat von: fugenkomponist am Montag, 12. Mai 2014, 10:16 ---Hallo michat,
willkommen im Forum.
--- Ende Zitat ---
Danke.
--- Zitat ---• Bitte gib immer deine verwendete LilyPond-Version an.
--- Ende Zitat ---
GNU LilyPond 2.16.2
--- Zitat ---...standardmäßige Benennung der Noten...(und Frescobaldi kann ein Stück auch „übersetzen“, und zwar übers Menü Tools→Tonhöhen→Sprache für Tonhöhenbezeichnungen).
--- Ende Zitat ---
Danke für den hinweis.
--- Zitat ---...Manchmal hilft es aber, die „Kugelschreiber-Version“ oder eine sonstige Vorlage einzuscannen und an den Beitrag anzuhängen, um das Problem zu illustrieren ;)
--- Ende Zitat ---
Zwar wird gitarre spielenden usern das geschilderte problem klar sein, aber dennoch, ne skizze ist schon hilfreich, reiche ich kurzfristig nach ;-)
--- Zitat ---Edit: mir kommt dieser Takt sehr bekannt vor, ist Bach (1. Präludium aus dem WTK I?), oder? Dann sollte es aber es statt dis heißen. Und schau nochmal, ob der drittletzte Ton nicht ein h statt einem g sein muss, hab das irgendwie so in Erinnerung ;)
--- Ende Zitat ---
Aus diesem einen takt, noch dazu nicht ganz orginalgetreu gegenüber der klavierpartitur darauf zu schließen, respekt, obwohl, ist ja auch sehr bekannt und als fugenkomponist verfolgt einen Bach vermutlich unwillkürlich.
Um die sache, auch wg. deines interesses etwas klarer zu beschreiben: Besagtes präludium habe ich als kind im klavierunterricht gespielt und geliebt. Jetzt bin ich eben dabei mein Gitarrenspiel etwas aufzupolieren, und da habe ich auf youtube eben dieses einfache und eingängige stück gefunden, nebst tabulatur.
http://www.youtube.com/watch?v=WedDZ7pL-Qg
Das ist die Gounod fassung. Zudem eben vereinfacht und teilweise anders gebrochen, nen kleine fehler habe ich auch entdeckt, etc.
Die habe ich nun eben aufgeschrieben (weil ich nicht nur vor dem Computer üben will).
Soweit es die von dir angesproche enharmonische verwechslung betrifft wirst du bestimmt recht haben. Mein verständnis der harmonielehre ist sehr lückenhaft, im angesprochen punkt genau darauf begrenzt ohne klares verständnis der harmonischen *entwicklung* innerhalb des stückes. Und da gibst du mir nun gelegenheit dich zu fragen, ob du mir literatur nennen kannst, die (natürlich auf basis der orginal klavier partitur) mir hilft mir die harmonische entwicklung dieses stückes zu erarbeiten und zu *verstehen*? Das wollte ich schon lange und deine frage und antwort "provozieren" nun geradezu diese nachfrage.
Andere mitleser mögen mir bitte diese abschweifung hier verzeihen, aber das war nun eben gerade eine gelegenheit ...
harm6:
Hallo michat,
auch von mir ein willkommen im Forum.
Malte hat ja schon einige Punkte angesprochen.
Der wesentlichste ist, daß Du immer versuchen solltest das Problem so kurz wie möglich aber vor allem für jeden verständlich darzustellen.
Dazu gehört natürlich ein Beispiel Code. In diesem Fall wäre eine Bild auch sinnvoll.
Tatsächlich habe ich nicht komplett verstanden was Du haben möchtest, obwohl ich von Haus aus Gitarrist bin. ;)
Insoweit rate ich mal. Allerdings ohne es/dis Korrektur etc, ich war zu faul nachzuschlagen was jetzt richtig ist :)
--- Code: ---\version "2.18.0"
m =
\repeat volta 2 {
g,8\6^\markup \fret-diagram-verbose
#'((place-fret 2 4)
(place-fret 3 4)
(place-fret 3 5)
(place-fret 4 5 0 inverted)
(place-fret 6 3))
g\4 b\3( c'\3) dis'\2 g\4 c'\3 dis'\2
}
<<
\new Staff \with { \omit StringNumber } { \clef "G_8" \m }
\new TabStaff \m
>>
--- Ende Code ---
Mit 2.16 mußt Du allerdings
\with { \omit StringNumber }
löschen, funktioniert da noch nicht, sowie die Versionsangabe korrigieren.
Oder ein upgrade auf die aktuelle stable machen, 2.18.2
Möglicherweise bist Du auch an meinem Post hier interessiert.
HTH,
Harm
fugenkomponist:
--- Zitat von: michat am Montag, 12. Mai 2014, 11:34 ---Das ist die Gounod fassung.
--- Ende Zitat ---
Das erklärt, warum ich den Takt in meinen Noten nicht wiedergefunden habe: Dieser Takt kommt im Bach’schen Original nicht vor, sondern wurde von Gounod zwischen Takt 22 und 23 eingefügt, weil er ja eigentlich noch ne Melodie drübergelegt hat ;) Und: lass das g ruhig so, wie es ist, wenn das besser zu greifen ist. Ich hatte nicht daran gedacht, dass es sich bei dieser Gitarren-Variante ja sowieso um eine Bearbeitung handelt, die auch sonst ab und zu abweicht (nicht was die Akkorde angeht, aber welche Töne der Akkorde wann genau gespielt werden).
--- Zitat ---Soweit es die von dir angesproche enharmonische verwechslung betrifft wirst du bestimmt recht haben. Mein verständnis der harmonielehre ist sehr lückenhaft, im angesprochen punkt genau darauf begrenzt ohne klares verständnis der harmonischen *entwicklung* innerhalb des stückes. Und da gibst du mir nun gelegenheit dich zu fragen, ob du mir literatur nennen kannst, die (natürlich auf basis der orginal klavier partitur) mir hilft mir die harmonische entwicklung dieses stückes zu erarbeiten und zu *verstehen*? Das wollte ich schon lange und deine frage und antwort "provozieren" nun geradezu diese nachfrage.
--- Ende Zitat ---
Literatur habe ich gerade keine parat, aber wenn du möchtest und ich irgendwann Zeit finde, kann ich mir das Stück mal genauer anschauen und meine Erklärung posten. Ich hab mein Musikstudium zwar erst noch vor mir, aber das ist wahrscheinlich ne gute Übung für die Aufnahmeprüfung im Juni ;)
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