Hallo Manuela,
anbei meine Vorlage für das Piano-Akkordeon mit den Akkordbezeichnern auf einer Zeile.
Die Akkordbezeichner-Zeile ist in Wirklichkeit eine Notenzeile, auch wenn es nicht so aussieht! Es wird die Baßzeile nur »in anderer Art« dargestellt. Und das ganze gleich vier Mal, denn ich wollte die Unterschiede der vier Textformatierungs-Stile aufzeigen - natürlich läßt man dann nur den persönlich bevorzugten Stil in seiner Vorlagenkopie.
Eine echte "Textzeile" aus der Baßnotenzeile zu erstellen wäre trotz ähnlichem Vorgehen eine wesentlich größere Baustelle.
In dieser Akkordbezeichner-Zeile wird bei der Staff-Definition ein großer with-Block mitgeschleppt, den man in eine weitere Datei auslagern sollte, also z. Bsp.
\new Staff = "Stradella" \with {
\include "stradella-textstaff-with-defaults.ly"
} {
Ich selbst rufe LILYPOND nur indirekt über eine BAT-Datei (SHELL-Script) auf, welches noch über die -I-Option ein privates Include-Verzeichnis angibt. In dem haben sich schon viele solcher persönlicher Include-Dateien angesammelt, die müssen dann auch nicht in einem der Projektverzeichnisse oder gar in einem Unterverzeichnis der Lilypondinstallation liegen, damit diese ohne Pfadangabe gefunden werden.
Die Vorlage enthält nicht nur die Stradella-Baß-Struktur, sondern auch noch ettliche weitere Einstellungshinweise und Tips aus meiner Praxis, daher auch meine persönliche Sichtweise. Nicht eingebaut habe ich aber den »poly-mark-engraver«, auch wenn ich den ebenfalls als sehr empfehlenswert einstufe.
Und noch ein paar Worte zum Prinzip:
stradellaMode ist eigentlich keine Modusauswahl (wie drummode bzw. textmode), sondern eine »Konvertierungsfunktion« ähnlich der Transponieranweisung. Die akutelle Oktave der Noten wird gelesen und in eine »an den zukünfigen Notenkopf addressiertes Attribut« wird die zugeordnete Funktion (»ich repräsentiere einen Baßton / Dur-Dreiklang / Moll-Dreiklang«) angelegt, und dann werden alle Baßtöne erst einmal in die große Oktave, alle Akkordtöne in die kleine Oktave verschoben.
Danach kann man »ungestraft« hin- und hertransponieren, da sich diese Information dabei nicht mehr ändert.
Mit weiteren Konvertierungsfunktionen (in Scheme-Worten: aus ly:music? wird ein modifiziertes ly:music?) wird dann das darzustellende Notenbild aufgebaut.
Um Einzeltöne zu einem Dreiklang oder Akkord erweitern zu können, mußte ich die Einzeltöne schon in eine Akkordstruktur (mit halt nur einem einzelnen Ton im Akkord) umwandeln: \stradellaChordify Und aufgrund dessen untersuchen die folgenden Umwandlungsfunktionen nur noch die Akkorde.
Die anderen Funktionen verschieben z. Bsp. die Töne auf in einen bestimmten Oktavbereich hinein, ergänzen die fehlenden Akkordtöne, fügen die Textbezeichner zu den Tönen hinzu.
Basierend auf diesem Vorgehen werden halt die Tonköpfe mikroskopisch klein und durchsichtig, die Notenzeile nur noch eine Linie hoch die dann noch ausgeblendet ist, und wenn man alles andere »störende« unterdrückt (die Notenbalken zwischen Sechzehntel waren da noch ein Problemchen) sieht es schon einer doppelten Textzeile sehr, sehr ähnlich.
Arnold