Jesus-Maria-und-Joseph: Wie komplex darf’s denn sein?

Die rechte Hand könnte ja am einfachsten als Cluster notiert werden, oder?
Besagtes LSR-Snippet (um die Suche für alle anderen abzukürzen:
http://lsr.dsi.unimi.it/LSR/Item?id=505) hat einen wesentlichen, versteckten Mangel: es berücksichtigt keine Hilfslinien! In diesem Snippet wird
ein Weg (und nicht
der Weg) für
d und
dis unterhalb der ersten Notenlinie aufgezeigt – das würde in deinem Beispiel eben
nicht funktionieren, da wir an die Position der benötigten Hilfslinien (ledger lines) leider nicht so recht herankommen

Folgender, für mich akzeptabler Kniff – wenn auch ähnlich aufwändig – führt aber trotzdem zum gewünschten Ergebnis:
Zunächst solltest du beachten, auch
d und
f für die linke Hand als Akkord zu notieren:
<d f>! Zumindest errate ich das, weil das
f sicher nicht hinterherhinken bzw. eine Warnung oder Fehlermeldung produzieren soll.
Um nun eine zweite Note auf gleicher Höhe mit anderem Vorzeichen
überhaupt zu erhalten, verwenden wir die
\afterGrace-Funktion *hihi* Wir notieren den Akkord
<g! a> und erzwingen das Auflösungszeichen für das
g. Dieser Akkord bekommt nun den Nachschlag
gis verpasst:
\afterGrace <g! a> gis. Resultat ist schonmal ein „kleines“
gis mit einem „kleinen“ Kreuz, und zwar
mit Hilfslinien und
nach/hinter dem
a. Dazwischen schieben wir nun den Akkord für die linke Hand:
<< { \afterGrace <g! a> gis } \\ { <d f> } >>Das sieht bereits etwas danach aus, wo wir hin wollen. Jetzt machen wir uns daran, die Nachschlagnote anzupassen. Schnell müssen wir feststellen, dass die konventionellen Overrides darauf nicht anwendbar sind. Stattdessen sehen wir uns mit Scheme-Methoden konfrontiert, um dem Objekt unserer Begierde die entsprechenden Eigenschaften
hinzuzufügen! Wir benötigen: einen normalgroßen Notenkopf, ein normalgroßes Vorzeichen und einen verlängerten, gekippten und versetzten Notenhals. Das bewerkstelligen wir hiermit:
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'rotation '(45 0 0))
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'length '11)
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'extra-offset '(-2.5 . -0.5))
#(add-grace-property 'Voice 'NoteHead 'font-size '0)
#(add-grace-property 'Voice 'Accidental 'font-size '0)
Noch ein wenig Kosmetik für das Vorzeichen und die Halslänge der Hauptnote:
\once \override Stem #'length = #10
#(add-grace-property 'Voice 'Accidental 'extra-offset '(0.2 . 0))
… und alles in eine Variable zur komfortablen Anwendung gepackt:
\version "2.12.3"
%\include "deutsch.ly"
fix = {
\once \override Stem #'length = #10
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'rotation '(45 0 0))
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'length '11)
#(add-grace-property 'Voice 'Stem 'extra-offset '(-2.5 . -0.5))
#(add-grace-property 'Voice 'NoteHead 'font-size '0)
#(add-grace-property 'Voice 'Accidental 'font-size '0)
#(add-grace-property 'Voice 'Accidental 'extra-offset '(0.2 . 0))
}
<< { \fix \afterGrace <g! a> gis } \\ { <d f> } >>
Kann sich doch sehen lassen, oder?

Beste Grüße, Robert
PS: Es kann natürlich gut sein, dass die Werte nachjustiert werden müssen, wenn der Akkord irgendwo mitten in der Partitur auftaucht und die Nachschlagnote durch den Randausgleich verschoben wird. Die entsprechenden Schaltstellen dürftest du aber bereits ausfindig gemacht haben
