Weiß jetzt noch jemand, warum die Noten in dieser einfachen Form etwas versetzt positioniert werden?
Weil dafür der Akkordmodus vorgesehen ist:
<a d>1In deiner Schreibweise mit zwei polyphonen Stimmen kennzeichnet Lily die Mehrstimmigkeit durch horizontalen Versatz.
Ansonsten funktioniert
\addlyrics, solange der Context-Bezeichner nicht geändert wird (wobei Gesangs-/Liedtext ohnehin nur an
Voice ausgerichtet werden kann). Das „double-backslash-Konstrukt“
<< {} \\ {} >> erzeugt zwei parallele Stimmen, deren erste den Bezeichner „1“ und intern
\voiceOne zugewiesen bekommt, die zweite den Bezeichner „2“ und
\voiceTwo. Das funktioniert mit bis zu vier Stimmen, also
<< {} \\ {} \\ {} \\ {} >>, wobei die Bezeichner von 1 bis 4 durchnummeriert und die Ausrichtung per
\voiceOne, voiceTwo ... voiceFour versehen werden.
\voiceOne und
\voiceThree sind nach oben verhalst,
\voiceTwo und
\voiceFour nach unten.
Wenn man nun also daherkommt und den Fluss des angelegten Voice-Contexts (bisher namenlos) durch
<< {} \\ {} >> unterbricht, verweigert Lily die Zuordnung, da nun die neuen Bezeichner „1“ und „2“ existieren. Die Textzuordnung dürfte
danach fortgesetzt werden.
Die „namenlose“ Bezeichnung eines Voice-Contexts kann also nur erhalten werden, wenn man mindestens
\new Voice (sogar ohne Bezeichner) benutzt:
<< { <Noten> } \new Voice { <parallele Noten> } >>
Die explizite Ausrichtung per
\voiceOne[Two][Three][Four] ist zur Vermeidung von Notenkollisionen empfehlenswert (ohne diese Angaben stehen die Stimmen auf
\oneVoice). Falls Liedtext an der Zusatzstimme ausgerichtet werden soll, ist ein Bezeichner sowieso unvermeidbar.
Lies dich erstmal rein und experimentier ein bisschen rum; es wird alles sehr schnell nachvollziehbar!
Viele Grüße, Robert