Hi
Radler,einen durchgehenden Strich, der mit einer Notenlinie all zu verwechselbar ist, halte ich für keine gute Idee. Dein „Gaudeamus“-Beispiel habe ich gesehen. Für mich kämen drei Sachen in Betracht: (1) eine
abwechselnde Textauszeichnung normal/kursiv; (2) ein etwas größerer Zeilenabstand aller zwei Strophen; (3) erste Strophe (oder auch erste bis dritte) in den Noten, die restlichen Strophen separat darunter (ähnlich der deutschen Textübertragung in deinem Beispiel, oder wie im EG/Gotteslob).
Aber wie fast alles im Leben ist auch das Noten- und Textstechen ein Kompromiss.
Oh nein, das sollte es primär nicht! Statt eines Kompromisses sollte es eine wohlüberlegte, schöne Lösung sein, die allen entgegen kommt. Wenn es das ist, was du meinst, ist es ok. „Kompromiss“ hat sonst immer solch schwammige, abwertende und minderwertige Konnotation …
Und dann einige Strophen drüber, die anderen drunter.
Mach bitte nicht noch zusätzliches Chaos. Prinzipiell gehört Text
unter die Notenzeile bzw. dazwischen. Es wäre also völlig ok, wenn nur die Strophen 1–3 zwischen den Zeilen stünden und die restlichen darunter (außerhalb des Systems). Man darf davon ausgehen, dass der Notentext bei einem Strophenlied spätestens nach der dritten Strophe sitzen müsste. Alle anderen Strophen
unter dem letzten System werden dann automatisch vom Sänger unterlegt.
„Ganz einfach“ ist so einfach nicht, aber bei näherer Betrachtung ist es wieder „ganz einfach“.
Viele Grüße, Robert