Autor Thema: Doppelseitiger Druck, individuell gestaltet  (Gelesen 2940 mal)

juppes

  • Member
Doppelseitiger Druck, individuell gestaltet
« am: Freitag, 12. Oktober 2012, 17:29 »
Liebe Forumsteilnehmer,

für eine Notenausgabe habe ich vor, das Seitenlayout so zu gestalten, daß der Block mit dem Notentext nicht mittig, sondern asymmetrisch auf dem Papier stehen soll. Lilypond hat dafür eine praktische Option (two-sided = ##t) für den Paper-Block, aber die tut genau das Gegenteil von dem, was ich möchte. Ich hätte gerne, daß der äußere Rand einer Seite immer etwas breiter ist als der innere. Das wäre natürlich mal der linke und mal der rechte Rand. Bei Lilypond ist es leider umgekehrt.


Man kann auch im Paperblock den rechten und linken Rand definieren. Vielleicht geht das auch für jede einzelne Seite extra, aber das ist bei vielen Seiten natürlich ganz schön umständlich.

Weiß jemand hier einen eleganten Weg, das von mir Beabsichtigte zu erreichen?

Vielen Dank für Eure Unterstützung

RobUr

  • Member
Re: Doppelseitiger Druck, individuell gestaltet
« Antwort #1 am: Freitag, 12. Oktober 2012, 19:27 »
Hallo juppes,

du bist doch schon kurz davor:
Zitat von: juppes
Ich hätte gerne, daß der äußere Rand einer Seite immer etwas breiter ist als der innere.
äußerer Rand = outer-margin; innerer Rand = inner-margin. Steht alles in der NR 4.1.2 Papierformat und automatische Skalierung: \paper-Variablen für zweiseitigen Satz!

Gruß, Robert

Be-3

  • Member
Re: Doppelseitiger Druck, individuell gestaltet
« Antwort #2 am: Freitag, 12. Oktober 2012, 19:39 »
Hallo Juppes,

ich verstehe Dein Problem wohl nicht ganz.
Wenn Du im \paper-Block two-sided = ##t gesetzt hast, kannst Du mit
inner-margin den inneren Rand und mit
outer-margin den äußeren Rand setzen.
Weiterhin gibt es noch den binding-offset, der dafür sorgen soll, daß der Rand innerhalb eines Hefts gleichmäßig aussieht.

Wenn Du outer-margin größer als inner-margin setzt, ist der äußere Rand auch wie gewünscht breiter als der Innere.

Achtung: Bei Büchern (zumindest bei solchen, die wie bei uns von links nach rechts gelesen werden) sind die ungeraden Seiten (1, 3, 5 usw.) immer rechts!
Es kann sein, daß Dein erzeugtes PDF von Reader und Co. einfach links beginnend die Seiten nebeneinander darstellt, so daß die ungeraden Seiten immer links und die geraden Seiten immer rechts zu stehen kommen.
Das ist natürlich typographischer Humbug und könnte zu Deinem Mißverständis führen, denn für Lilypond ist auf jeden Fall bei Seite 1 der linke Rand der "innere" und der rechte Rand der "äußere" usw.

Im Adobe Reader kann man mit
Anzeige -> Seitenanzeige -> Deckblatt bei "Zwei Seiten" einblenden
einstellen, daß die erste Seite tatsächlich "alleine" steht und dann die korrekten Pärchen 2+3, 4+5 usw. folgen.

In folgenden Beispiel habe ich den äußeren und inneren Rand so eingestelle, daß der äußere deutlich größer als der inner ist:

\version "2.14.2"

\paper {
  two-sided = ##t
  inner-margin = 15\mm
  outer-margin = 60\mm
}

\score {
  \relative c' {
    c4 d e f
    \pageBreak
    g a b c
    \pageBreak
    c b a g
    \pageBreak
    f e d c \bar "|."
    \pageBreak
    c' g e c \bar "|."
  }
}

Viele Grüße
Torsten


Edith meint: Ah, Robert war schneller. Ich glaube aber tatsächlich, daß Juppes von outer-margin und inner-margin weiß (steht ja in der Anleitung direkt unter two-sided), aber vielleicht übersehen hat, daß ungerade Seiten rechts und gerade Seiten links sind... :)
« Letzte Änderung: Freitag, 12. Oktober 2012, 19:43 von Be-3 »

juppes

  • Member
Re: Doppelseitiger Druck, individuell gestaltet
« Antwort #3 am: Freitag, 12. Oktober 2012, 20:00 »
Vielen Dank, Ihr beiden, das Problem ist gelöst: ich hatte in meinen \paper-Einstellungen nicht \inner-margin und \outer-margin gesetzt, sondern \left-margin und \right-margin!

Kleine Ursache, aber große Wirkung! Das letztere Paar ist wohl nur sinnvoll verwendbar bei \two-sided ##f  ;)

Euch noch einen schönen Abend. Jetzt komme ich endlich weiter und kann die Stimmen endlich fertigmachen. So wie es aussieht, sind alle Formatierungshürden genommen. Jedenfalls fallen mir jetzt keine mehr ein...