iugin: es gibt ein paar Threads mit dem gleichen (oder fast gleichen) Titel.
Richtig, aber ich hab mir den ältesten der drei Threads rausgesucht.
Hier nochmal ein paar Gedanken zum Thema. Vorsicht, ist etwas lang geworden... Zusammenfassend aus den beiden anderen Threads, und mit ein wenig eigener Recherche, sehe ich folgende Möglichkeiten:
(1) Scannen mit CapellaScan, Einlesen in Capella, Export als MusicXML, dies umwandeln in ein Lilypond-File, Einlesen in Lilypond.
(2) Scannen mit SharpEye, Export als MusicXML, dies umwandeln in Lilypond, Einlesen. (SharpEye gibt es in zwei Versionen, bei einfachen Quellen reicht vielleicht auch die alte Version.)
(3) Scannen mit SmartScore X2, Export als MIDI-File, umwandeln per midi2ly in ein Lilypondfile, einlesen.
In jedem Fall muss man ein neues Programm kaufen, das nur unter Windows läuft, im ersten Fall sogar zwei. Wenn die Ansprüche der Programme nicht allzu hoch sind, dürfte es (für die, die kein Windows haben) ein gebrauchter Rechner tun, den man nur für diesen Zweck verwendet.
Ich hab mir mal die SharpEye-Handbücher durchgelesen. Nur Version 2 scannt wirklich selbst, beide arbeiten auf tiff- oder bmp-File in scharzweiß.
Prozess bei mirIch persönlich besitze gar keinen Scanner, ich habe aber ständig mit PDF-Files zu tun. Bei mir sähe es also folgendermaßen aus:
(1.) Einzulesende Dateien per USB-Stick auf den Windowsrechner kriegen. Dieser Schritt fällt für die meisten von euch natürlich aus.
(2.) Mit einem weiteren Programm PDF-File in eine Folge von tiff-Files umwandeln.
(3.) SharpEye starten und tiff-File einlesen. Im Editor überprüfen, ob es so ungefähr passt, größere Fehler beseitigen.
(4.) Da das Original sicher mehr als eine Seite umfasst, dasselbe mit den anderen Seiten.
(5.) Alle Seiten in SharpEye zu einem File "zusammenkleben". Ja, das ist leider nötig, weil tiff-Files Bilder sind, also nicht mehrere Seiten umfassen.
(6.) Ergebnis exportieren als MusicXML-File.
(7.) Drittes Programm starten, das MusicXML in Lilypond verwandelt.
(8.) File per USB-Stick oder so auf meinen Hauptrechner übertragen.
(9.) Beispielsweise in Frescobaldi öffnen.Korrektur einen Tag später: Die Umwandlung geht innerhalb von Frescobaldi. Also:
(7.) MusicXML-File auf meinen Hauptrechner übertragen.
(8.) In Frescobaldi importieren.Nun hab ich das Ganze ja nicht gemacht, um das File einfach mit Lilypond auszudrucken. Ich will wahrscheinlich irgendwas ändern. Nun habe ich also einen Code vor mir, der nicht von einem Menschen strukturiert wurde, sondern von einen Programm nach der Ausgabe eines anderen Programms, und möglicherweise völlig unübersichtlich ist, jedenfalls aber nicht der Struktur folgt, die ich mir für meine Files angewöhnt habe, und die ich selbst für das Stück für übersichtlich und angemessen halte. Wenn mir das egal ist und ich einfach einen Schlüssel ändern oder etwas transponieren möchte, komme ich wahrscheinlich damit klar. Wenn der Code kompiliert. Wenn mir aber klarer Code wichtig ist, oder ich ihn verstehen muss (zum Beispiel, weil etwas nicht funktioniert wie es soll, oder weil ich für eine Frage im Forum ein Minimalbeispiel konstruieren möchte), werde ich lange daran arbeiten müssen.
Lohnt sich das?Ich habe mal in der Vergangenheit den Lilypond-Quellcode von einem Stück, das mich interessierte, im Internet gefunden und mich gefreut - bis ich ihn aufgemacht habe. Er war viele Versionen alt und voll mit Code, der offenbar irgendwelche uralten und heute längst behobenen Begrenzungen der Notation (vielleicht auch echte Bugs) umging. Hätte ich verstehen wollen, was der Code da eigentlich machte, hätte dieses Forum mir sicher nicht helfen können (wollen)! Ich habe schließlich die Stellen identifiziert, die reine Noten enthielten, sie rauskopiert, Linebreaks eingefügt, alle zehn Takte die Taktnummer hinzugeschrieben, etwas seltsame Angaben (ich glaube, es war bei den Ton- oder Pausenlängen) durch das ersetzt, was man da in 2.19 erwartet, undsoweiter - und die Struktur der Partitur von Grund auf neu aufgebaut. Ich bin hundert Prozent sicher, dass das Abschreiben der Noten den gesamten Aufwand kaum verlängert hätte. Und das war eine im Grunde sehr einfache Partitur aus drei einstimmigen Linien!
Tja - wenn das jemand probieren möchte: SharpEye bietet einen 30-Tage-Test an. Probier es aus und berichte. Dass man da wirklich Zeit sparen kann, ist eine verführerische Idee - aber ich glaube es erst, wenn ich es sehe.
Gruß,
--ingmar