Autor Thema: Font ändern für Bar Numbers  (Gelesen 1500 mal)

dennis1307

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Font ändern für Bar Numbers
« am: Montag, 19. Mai 2014, 14:48 »
Hallo,

weiß jemand, ob es eine Möglichkeit gibt, die Schriftfamilie nur für die Taktzahlen zu ändern? Ich habe eine Schriftart für die Liedtexte eines Chores gewählt, deren Zahlen aber leider nicht so gut zu lesen sind. Der Dirigent und die Musiker würden sich über einen anderen Font für die Taktzahlen freuen. :)

Mein Dank sei euch versichert.

GLG Dennis

Ich hänge mal die ersten zwei Seiten des Werkes an, damit ihr euch ein Bild machen könnt. :D

fugenkomponist

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Re: Font ändern für Bar Numbers
« Antwort #1 am: Montag, 19. Mai 2014, 17:35 »
Hallo Dennis,

ja, so eine Möglichkeit es:
\version "2.19.6"

{
  \override Score.BarNumber.font-name = #"DejaVu Serif"
  \repeat unfold 10 c'1 \break
  \repeat unfold 10 c'1
}
Alternativ könntest du überlegen, den selben Font zu nehmen, aber größer und fett:
\version "2.19.6"

{
  \override Score.BarNumber.font-series = #'bold
  \override Score.BarNumber.font-size = #2
  \repeat unfold 10 c'1 \break
  \repeat unfold 10 c'1
}
Willst du einen anderen Font nehmen und den auch noch fett, dann geht das leider nicht über die font-series, sondern du musst den Namen der fetten Font-Variante angeben, z. B. so:
\override Score.BarNumber.font-name = #"DejaVu Serif Bold"Das liegt laut Internals Reference daran, dass das Ändern von font-name andere Sachen, u. a. eben auch font-series überschreibt.

Ich hoff, das hilft dir so weit schon mal; jetzt hab ich aber noch drei Sachen, die mir aufgefallen sind, die dir vielleicht weiterhelfen (wenn nicht, dann hoffe ich, dass du es nicht als Gemäkel auffasst, so ists nicht gemeint ;) ):
• Willst du die Klarinetten- und Trompeten-Bezeichnungen nicht mit einem schönen Vorzeichen versehen (also „Si ♭“ statt „Sib“)? Das ginge mit einer der beiden folgenden Varianten als instrumentName:
\markup { Clarinetti in Si \raise #0.4 \tiny\flat }
\markup { Clarinetti in Si ♭ }
Die erste Variante verwendet das ♭-Zeichen aus dem Feta-Font, die andere aus dem Textfont (in deinem Fall anscheinend IM FELL French Canon).
• Der Plural von „Tromba“ ist „Trombe“ mit e ;) Und schreibt man „Contrabbasso“ nicht mit zwei b?
• Ich hab eine solche Anordnung der Stimmen in einer Partitur noch nie gesehen. Ich kannte bisher nur die Version mit umgekehrter Reihenfolge von Trompeten und Hörnern und mit Pauken/Schlagwerk zwischen Blech und Chor ;) Gibts sowas öfter bzw. war oder ist das üblich? (Eine geschweifte Klammer vor den Streichern ist mir auch noch nicht über den Weg gelaufen, nur vor Celli/Bässen und 1./2. Violinen)

Viele Grüße,
Malte

Edit: Was mir noch zu deinem ursprünglichen Problem eingefallen ist: Du könntest mal schauen, ob der Font außer dem Minuskel-Ziffern (Mediäval-Ziffern) auch Majuskel-Ziffern (Versal-) enthält. Vielleicht sind die lesbarer und man könnte LilyPond bestimmt auch dazu bringen, die dann zu verwenden.
« Letzte Änderung: Montag, 19. Mai 2014, 17:39 von fugenkomponist »

dennis1307

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Re: Font ändern für Bar Numbers
« Antwort #2 am: Montag, 19. Mai 2014, 20:46 »
Hi Malte,

danke für deine Hilfe, es hat funktioniert. :) Ja, sowas passiert, wenn man eine große Orchestermesse unter Zeitdruck setzt... ;) Die TrombEn und Corni habe ich jetzt getauscht, die Pauken sollen ganz unten stehen. Das die Streicher geklammert sind, habe ich schon des Öfteren gesehen und finde es sehr reizvoll. Die Contrabässe werden immer schon nur mit einem B geschrieben. :P

GLG Dennis

PS: Nein, ich sehe das nicht als Mäkelei. :)
PPS: 24.500 Takte geschrieben. Jetzt fehlen nur noch 400 Takte Generalbass, die ich aussetzen muss und 1050 Takte Klavierauszug. Dann ist das Werk endlich vollbracht. :D Freue mich auf das Konzert Mitte Juni im Hohen Dom zu Köln. :)

fugenkomponist

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Re: Font ändern für Bar Numbers
« Antwort #3 am: Montag, 19. Mai 2014, 20:57 »
Das die Streicher geklammert sind, habe ich schon des Öfteren gesehen und finde es sehr reizvoll. Die Contrabässe werden immer schon nur mit einem B geschrieben. :P
Interessant, ich kannte tatsächlich nur die Klammerung mit eckiger Klammer wie bei den Bläsern (zumindest wenns darum geht, alle Streicher zu Klammern – in kleineren Gruppen (wie oben schon erwähnt, aber auch z. B. bei divisi-Stellen (Ravel, Strauss, …) sieht man dagegen oft auch die geschweifte). Zu den contrabbassi nochmal, weil ich das wirklich von einigen Partituren und Stimmen (ich spiele Cello, in der Klassik kommen ja so Doppelstimmen durchaus häufig vor) so in Erinnerung hatte: die italienische Wikipedia und Leo scheinen mir recht zu geben – letzterer sagt aber immerhin „raramente: contrabasso“ ;)
Zitat
PPS: 24.500 Takte geschrieben. Jetzt fehlen nur noch 400 Takte Generalbass, die ich aussetzen muss und 1050 Takte Klavierauszug. Dann ist das Werk endlich vollbracht. :D Freue mich auf das Konzert Mitte Juni im Hohen Dom zu Köln. :)
Wow, scheint ein großes Projekt zu sein. Wurde die Messe noch nie (aus gedruckten Noten) aufgeführt (soll ja auch bei so alten Stücken durchaus vorkommen), ist das eine neue Fassung oder hats einen anderen Grund, dass du dir diese Mühe machst?

Und, da du gerade den Generalbass erwähnst: Hättest du Interesse an einem (hoffentlich) guten (mindestens halb-) automatischen Generalbassaussetztool für LilyPond? Hab mir da schon einige Gedanken zu gemacht und möchte das evtl. im Sommer (nach meiner Bachelorarbeit ;)) umsetzen.
« Letzte Änderung: Montag, 19. Mai 2014, 21:17 von fugenkomponist »

dennis1307

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Re: Font ändern für Bar Numbers
« Antwort #4 am: Montag, 19. Mai 2014, 21:09 »
Hmm... Über »Contrab(b)asso« muss ich mir noch einmal Gedanken machen. ::)
Das letzte Aufführungsmaterial, dass das Archiv des Kölner Domes zu bieten hat, ist eine Abschrift von 1830. Zuletzt aufgeführt wurde die Messe (Johann Nepomuk Hummel, op. 111 {Messe Nr. 3 in D}) in Köln 1854 als letzte Messe der Kölner Domkantorei (damals noch mit Chor; heute sind Domkantorei und Domkapelle [gegründet 1994] getrennt). Die Noten, die zu bekommen sind, sind Nachdrucke aus den 1840er Jahren, mit alten Schlüsseln, es gibt keinen ausgesetzten Generalbass, von einem Klavierauszug ganz zu schweigen. Ich glaube, zu der Zeit konnten die Korrepetitoren das noch einfach so aus der Partitur. Außerdem sind die im Verleih so teuer, dass es sich lohnt, die Messe neu zu setzen. Nach der Aufführung gehen die in einen kleinen Verlag zum Druck. ;)