Autor Thema: Halbe Noten bei Tabulatur  (Gelesen 3612 mal)

wwelti

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Halbe Noten bei Tabulatur
« am: Donnerstag, 7. August 2008, 02:40 »
Hallo!

Halbe Noten sind in der reinen Tabulatur (ohne Notensystem) nicht von Viertelnoten zu unterscheiden. Es wäre schön, wenn Halbe statt einen Notenhals ein leeres Dreieck hätten, um sie von Vierteln zu unterscheiden (so habe ich es schon in Tabulaturen gesehen). Ist sowas möglich?

Viele Grüße
  Wilfried

etilli33

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Re: Halbe Noten bei Tabulatur
« Antwort #1 am: Donnerstag, 14. August 2008, 21:25 »
Habe leider keine Ahnung von Tabulaturen, glaube aber, dass das nicht so leicht ist, wenn es nicht in von vorneherein vorgesehen ist. Ich glaube, es kümmert sich niemand im Moment großartig um die Tabulatur-Notation, deshalb weiß ich auch nicht, ob es Aussicht auf Implementierung hätte. Aber wenn du einen Skanner zur Hand hast, könntest du mal ein Beispiel hier bringen. Vielleicht fällt uns ja was ein.

Gruß
Till

wwelti

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Re: Halbe Noten bei Tabulatur
« Antwort #2 am: Montag, 18. August 2008, 12:42 »
Hallo Till!

Danke für die Antwort. Leider habe ich gerade nichts vernünftiges zum scannen oder fotografieren zur Hand, aber vielleicht tut es dieses (leider unscharfe) Webcam-Foto:


Hier wird eine punktierte halbe Note durch einen punktierten dreieckigen Hals dargestellt. Ganze Noten (nicht auf dem Bild zu sehen) haben weder Hals noch Dreieck.

Ich mache gerade ein kleines Tabulatur-Heftchen mit LilyPond, und leider gibt es schon hier und da mal kleinere Probleme. (So wird z.B. zwischen Tabulaturen und der Überschrift für das nächste Stück deutlich weniger Platz freigelassen als bei normalen Notensystemen. Da in dem Heftchen nur Tabulaturen verwendet werden, habe ich mir mit einem unsichtbaren Platzhalter über den Überschriften beholfen)

Viele Grüße
  Wilfried

etilli33

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Re: Halbe Noten bei Tabulatur
« Antwort #3 am: Donnerstag, 21. August 2008, 21:04 »
Ich kann das gerne weiterleiten an die englische Lilypond-Liste, vielleicht findet dort jemand Abhilfe. Das mit dem ABstand scheint mir ein Fehler zu sein, der vielleicth recht schnell behoben wird, wenn er gemeldet ist: kannst du vielleicht ein mini-Beispiel erstellen, das den Unterschied zeigt?

Gruß
Till

wwelti

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Re: Halbe Noten bei Tabulatur
« Antwort #4 am: Montag, 25. August 2008, 22:41 »
Vielen Dank. Das Tabulatur-Heftlein ist übrigens inzwischen fertig :)

Das Problem mit dem Abstand lässt sich mit diesem Beispiel zeigen:

\score {
  { c'4 d' e' f' g'1 }
  \header {
    piece = "Titel 1"
  }
}
\score {
  \new TabStaff {
    c'4 d' e' f' g'1
  }
  \header {
    piece = "Titel 2"
  }
}
\score {
  { c'4 d' e' f' g'1 }
  \header {
    piece = "Titel 3"
  }
}

Wie man sieht ist der Abstand unterhalb der Tabulatur kleiner als unterhalb von normalen Notensystemen.

Es wäre generell nett wenn man (einfacher anwendbare?) manuelle Möglichkeiten hätte, die Abstände feinzujustieren. Damit hatte ich gelegentlich so meine Probleme. Die "optimale" automatische Seitenaufteilung von Lilypond ist prinzipiell eine gute Idee, doch bei 20 Stücken war das Resultat nicht sehr brauchbar, außerdem dauerte es recht lang. Manche Stücke wurden sehr stark gespreizt, während andere sehr gedrängt waren. Ich habe daher ly:minimal-breaking verwendet, was nicht nur sehr viel schneller war, sondern auch sehr viel brauchbarer. Ich habe dann von Hand noch an strategisch sinnvollen Positionen Seitenumbrüche eingefügt. (Viele der Stückchen sind recht kurz, und ich habe natürlich versucht unnötiges Umblättern-müssen für das Spielen eines Stücks zu vermeiden.)

Das Resultat ist aber schon sehr schön geworden. Der Satz von LilyPond ist deutlich professioneller als das was die gängigen Tabulaturprogramme bieten. Schade nur daß halbe Noten de facto nicht von Vierteln unterscheidbar sind.


Was mir noch aufgefallen ist: Wenn ich zusätzlich zur Tabulatur ein Notensystem einblende (vor allem zur Kontrolle), werden überall da, wo ich explizit die Saitennummer für eine Note per Backslash festgelegt habe, diese Saitennummern im Notensystem angezeigt.

Es ist mir klar daß das ursprünglich der eigentliche Sinn der Sache war, aber das Problem ist: Damit die Tabulatur korrekt wird ist man gezwungen, relativ häufig Saitennummern festzulegen. Das ist ja an sich nicht schlimm, aber das Notensystem wird dann sehr mit Saitennummern überladen. Es wäre gut wenn man eine "unsichtbare" Saitenzuordnung der Noten vornehmen könnte, die sich nur auf die Tabulatur, nicht jedoch auf das Notensystem auswirkt.

Viele Grüße
  Wilfried