Autor Thema: Gebogener Balken?  (Gelesen 2406 mal)

niels.pf

  • Member
Gebogener Balken?
« am: Samstag, 20. Oktober 2012, 12:18 »
Hallo!

Ist es möglich, einen Balken zu "biegen", wie das im angehängten Bild gemacht ist? Leider steh' ich ziemlich auf dem Schlauch, wie das anzurichten ist!

Vielen Dank für die Hilfe,
Niels

Be-3

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Re: Gebogener Balken?
« Antwort #1 am: Samstag, 20. Oktober 2012, 14:02 »
Hallo Niels,

zunächst mal: Willkommen im Forum!
Lilypond hat sich zur Aufgabe gemacht, hochqualitativen Notensatz zu erzeugen und sich dabei am Vorbild der alten Notenstecher orientiert.
Du zeigst hier allerdings ein Beispiel einer schönen, schwungvollen Handschrift.
Das Nachahmen von Handschriften ist nun aber nicht das erklärte Ziel von Lilypond, und es würde zudem auch nicht ins Gesamtbild passen, bei ansonsten gleichem Notenbild "handschriftliche" Balken zu haben.

Mir ist aber gerade zufällig vorletzte Woche ein Telemann-Druck von 1727 über den Weg gelaufen, wo die Balken von Note zu Note zusammengestückelt werden und auch dem Auf und Ab der Noten folgen (siehe angehängtes Bild).
Da Lilypond von Hause aus nur "gerade" Balken macht, wäre es wohl eher möglich, so etwas zu verwirklichen als über Bezier-Kurven harmonisch aussehende gebogene Balken zu erzeugen.
Beides wäre jedenfalls alles andere als trivial.

Viele Grüße
Torsten

niels.pf

  • Member
Re: Gebogener Balken?
« Antwort #2 am: Samstag, 20. Oktober 2012, 14:24 »
Hallo!

Danke für die Antwort! Mir ging es weniger darum, dieses Froberger-Manuskript um der Schönheit willen nachzuahmen, sondern weil ich meine, dass daraus Spielanweisungen zu entnehmen sind. Ich meine nämlich, dass Froberger damit etwas anderes ausdrücken wollte als das, was normalerweise herauskommt. So etwas kann – wie ich finde – auch der gezeigte Telemanndruck nicht anzeigen    :-\

Viele Grüße,
Niels

harm6

  • Member
Re: Gebogener Balken?
« Antwort #3 am: Samstag, 20. Oktober 2012, 16:37 »
Hallo Nils,

Auch von mir ein herzliches Willkommen!



Lilypond hat sich zur Aufgabe gemacht, hochqualitativen Notensatz zu erzeugen und sich dabei am Vorbild der alten Notenstecher orientiert.
Du zeigst hier allerdings ein Beispiel einer schönen, schwungvollen Handschrift.
Das Nachahmen von Handschriften ist nun aber nicht das erklärte Ziel von Lilypond, und es würde zudem auch nicht ins Gesamtbild passen, bei ansonsten gleichem Notenbild "handschriftliche" Balken zu haben.
[...]
Da Lilypond von Hause aus nur "gerade" Balken macht, wäre es wohl eher möglich, so etwas zu verwirklichen als über Bezier-Kurven harmonisch aussehende gebogene Balken zu erzeugen.
Beides wäre jedenfalls alles andere als trivial.


Ich muß Torsten hier in jedem Punkt zustimmen.
Ich habe schon einmal eine andere Bebalkung konstruiert und es hat mich Wochen gekostet bis es einigermaßen lief.

Zitat von: Niels
Mir ging es weniger darum, dieses Froberger-Manuskript um der Schönheit willen nachzuahmen, sondern weil ich meine, dass daraus Spielanweisungen zu entnehmen sind. Ich meine nämlich, dass Froberger damit etwas anderes ausdrücken wollte als das, was normalerweise herauskommt

Da magst Du durchaus recht haben. Aber ich habe in solchen Fällen dann immer ins Faksimile geschaut.

Insofern: Tut mir leid, ich verzichte auf diese Arbeit.

Falls Du es unbedingt haben möchtest, dann könntest Du Dich an David Kastrup wenden.
-> http://lilypond.org/doc/v2.17/Documentation/web/sponsoring


Gruß,
  Harm

trulli

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Re: Gebogener Balken?
« Antwort #4 am: Sonntag, 21. Oktober 2012, 11:53 »
sondern weil ich meine, dass daraus Spielanweisungen zu entnehmen sind.

Hallo Niels und herzlich willkommen,

welche Spielanweisungen entnimmst du denn daraus? Ich kann da nichts erkennen... es ist einfach ein schöner geschwungener Tintenfederstrich, wie man ihn auch bei vielen anderen Komponisten findet. Bei Bach findet man sogar richtige Wellenlinien als Balken.
Wenn du unbedingt eine Spielanweisung haben willst, dann könntest du sie auch als Text oder musikalisches Zeichen dazusetzen.

Grüße von Trulli

niels.pf

  • Member
Re: Gebogener Balken?
« Antwort #5 am: Sonntag, 21. Oktober 2012, 20:49 »
Hallo,

Erst mal vielen Dank für die freundlichen Willkommensheißungen!

Ich muss zugeben: Hinter den geschwungenen Bälken steckt wohl doch keine auf Froberger zurückgehende Intention. Ich finde aber nach wie vor die Aussage, die ich hinter geschwugenen Bälken finde – auch wenn sie nur durch den Tintenfederstrich zustande kam – schon bestechend.

Da es sich aber scheinbar wirklich um einen immensen Aufwand handelt, lasse ich es wohl doch lieber bleiben :)

Grüße und vielen Dank für die Hilfen,
Niels